Geraldine Schwarz besuchte als Schülerin die deutsche Abteilung und erhielt 1992 ihr Abitur am Lycée International de Saint-Germain-en-Laye. Sie ist eine erfolgreiche deutsch-französische Journalistin, Autorin und Dokumentarfilmerin. Sie lebt mittlerweile in Berlin und hat davor lange als Deutschlandkorrespondentin gearbeitet. Mit ihrem aktuellen Buch „Die Gedächtnislosen“ hat sie den europäischen Buchpreis 2018 gewonnen. Es ist ein Werk über Mitläufertum und arbeitet die eigene Familiengeschichte auf, in der ihr Großvater während des Dritten Reichs von den Arisierungen profitierte und nach 1945 seine Schuld verdrängte. Eine ihrer zentralen Thesen ist, dass eine Gesellschaft stark von der geleisteten oder nicht geleisteten kollektiven Vergangenheitsbewältigung abhängig sei und am Beispiel Deutschlands stark davon profitiere. Gegenwärtig spürbarer Rechts- und Linkspopulismus profitiere dagegen von der Vergangenheitsverdrehung oder -ignoranz.
Gerladine Schwarz besuchte am Montag, den 18. März 2019, ihre alte Schule, unser Lycée International, und bot den Schülern der 3ème und der 1ère der deutschen Abteilung im Salon Rouge des Château d’Hennemont Leseproben aus ihrem Buch und trat mit ihnen ins Gespräch über Mitläufertum, Opportunismus, Populismus und die Bedeutung von Vergangenheitsbewältigung.