Alumni VIP – Géraldine Schwarz in „Begegnungen“
Veröffentlichungen ehemaliger Schüler
In der Zeitschrift Begegnung – Deutsche schulische Arbeit im Ausland erschien in der jüngsten Ausgabe 3-2020 ein Artikel über Géraldine Schwarz, eine ehemalige Schülerin der Deutschen Abteilung.
In Mit dem dritten Auge gegen das Vergessen spricht sie auch über Ihre Erfahrung mit dem Lycée International:
Das multikulturelle Miteinander an der Schule [dem Lycée International] war auch ihr größtes Pfund, erinnert sich Géraldine Schwarz. Das habe ihren Blick auf die Welt geschärft. „Im Literaturunterricht auf Französisch ging es darum, uns für die Literatur als Kunstform zu sensibilisieren und uns zu Trägern der französischen Kultur zu formen. Über die Literatur, die wir im deutschen Unterricht besprachen, lernten wir hingegen Dinge, die für das alltägliche Leben in einer Demokratie wichtig waren: sei es Verantwortungsbewusstsein, die Fehlbarkeit des Menschen sowie die Veränderung seines Verhaltens in einer Gruppe vor dem Hintergrund der Nazi-Vergangenheit. Diese Themen habe ich im Deutschunterricht mit Autoren wie Max Frisch oder Günther Grass kennengelernt.“ Es war auch ein Deutschlehrer, der Géraldine Schwarz dazu aufforderte, Ungehorsam zu zeigen, sollte ihr Bauchgefühl sie auf Ungerechtigkeiten hinweisen: ein Aufruf zur eigenen politischen Meinungsbildung, den sie im französischsprachigen Unterricht so nicht wahrnahm. „Wenn man in zwei Kulturen aufwächst, entsteht eine Art drittes Auge. Man erkennt Eigenschaften der französischen Kultur, die die Franzosen selbst nicht sehen. Umgekehrt verhält es sich genauso bei der deutschen Kultur.“
Christine de Mazière, geb. Cachera, Abitur 1983
Autorin der 2018 erschienenen Erzählung „Trois jours à Berlin“.
Informationen zum Buch Zur Person
Murielle Rousseau, Abiturjahrgang 1984
Tochter von Ilse Rousseau, der langjährigen Kindergärtnerin der Deutschen Abteilung. Dr. der Germanistik, Verlegerin und Buchautorin. Schreibt vor allem Bücher über französische Koch- und Lebenskultur.
Veröffentlichungen Internetseite
Géraldine Schwarz, Abiturjahrgang 1992
Autorin der 2018 erschienenen Erzählung Die Gedächtnislosen / Les Amnésiques
Buchkritik von Deutschlandfunk Kultur Buchkritik des Tagesspiegel Zur Person
Stefanie Stantcheva, Abitur 2004
Bisher bestes Ergebnis der Schulgeschichte (20,2/20). Professorin in Havard und Beraterin der französischen Regierung
Artikel in Challenges Prix du meilleur jeune économiste Le Monde
Erfahrungsberichte aus dem Studium
Biologie-Studium in Straßburg und Saarbrücken
Nachdem ich mein ganzes Leben lang zweisprachig aufgezogen wurde, wollte ich diese Zweisprachigkeit im Studium beibehalten. Deshalb habe ich mich für das deutsch-französische Doppelstudium in Biologie der Universitäten von Straßburg und Saarbrücken entschieden.
Das Studium folgt dem Muster eines normalen Bachelors und dauert demnach drei Jahre. Das Doppeldiplom beinhaltet eine französische Licence und einen Bachelorabschluss von deutscher Seite. Die zwei ersten Jahre verbringt man in Straßburg, wo man die Licence en Sciences de la Vie erwirbt. Das dritte Jahr findet in Saarbrücken statt, dort wird ein Semester dem Unterricht gewidmet, während man das zweite Semester in einem deutschen Labor verbringt, um seine Bachelorarbeit zu schreiben.
Da nur 12 Personen pro Jahr aufgenommen werden, entsteht eine sehr gute Gemeinschaft, die mich persönlich sehr an das Gefühl erinnert, Teil einer Abteilung am Lycée zu sein.
Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit meiner Studienwahl. Sei es der behandelte Stoff oder die Fortsetzung eines internationalen Gefühls, dieser Studiengang hat alle meine Erwartungen erfüllt, und ich freue mich schon jetzt auf die nächsten zwei Jahre!
Psychologie-Studium in Düsseldorf
Im Oktober 2019 habe ich, nachdem ich das OIB abgeschlossen hatte, ein Psychologie-Studium in Düsseldorf begonnen. Da ich offiziell einen deutschen Abiturabschluss erhalten habe, konnte ich mich über Hochschulstart bewerben. Die Fristen zwischen der Zulassung und dem Beginn des Studiums können relativ kurz sein. Deshalb bin ein bisschen zufällig in Düsseldorf gelandet, weil ich schnell eine Zulassung bekommen habe und mir Zeit lassen wollte, um eine Wohnung zu finden.
Ich hatte vor meinem Studium Angst, dass mein Niveau im Deutschen mir Schwierigkeiten bereiten würde. Im Umgang mit anderen Studierenden war es gar kein Problem und mein Deutsch verbesserte sich sehr schnell. Im Studium selbst sollte man es aber nicht unterschätzen. Den Vorlesungen auf Deutsch zu folgen, war am Anfang schwierig und man sollte sein Niveau nicht zu sehr mit anderen Studierenden vergleichen. Was ein Studium in Deutschland u.a. bietet, ist aber, dass man jedes Fach einzeln besteht und ohne Umstände sein Studium verlängern kann.
Ich bin insgesamt sehr zufrieden mit meinem ersten Jahr. Es ist eine große Chance, ins Ausland gehen zu können, vor allem mit unseren sprachlichen Vorkenntnissen. Es ist natürlich ein bisschen schwieriger als ein Studium auf Französisch in seiner eigenen Stadt, aber diese Erfahrung lohnt sich auf jeden Fall!
Kontakt
Lycée International
Deutsche Abteilung
CS 40118
F-78105 Saint-Germain-en-Laye – Cedex
Tel : +33 (0)6 43 67 34 71